Responsive Webdesign: Barrierefreiheit mit Pixel, REM und EM - Vorteile & Best Practices

Philipp Wimmer
Philipp Wimmer
Author von uiux.at
Erstellt am:
December 28, 2024
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Einführung in die Barrierefreiheit im Webdesign

Barrierefreiheit ist ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Webentwicklung. Sie sorgt dafür, dass Websites von allen Nutzern gleichermaßen genutzt werden können, unabhängig von ihren individuellen Bedürfnissen oder Einschränkungen. Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen, motorischen Einschränkungen oder anderen Herausforderungen müssen in der digitalen Welt berücksichtigt werden. Barrierefreiheit ist weit mehr als ein optionales Feature – sie ist eine grundlegende Anforderung, um eine gerechte und inklusive Online-Erfahrung zu schaffen.

Zentrale Fragen zur Barrierefreiheit im Webdesign sind unter anderem:
Wie können Inhalte auf verschiedenen Bildschirmgrößen ansprechend dargestellt werden? Und welche Rolle spielen CSS-Einheiten wie Pixel, REM und EM bei der Optimierung für Barrierefreiheit?

Problematik von Pixel-Einheiten

Pixel bieten im Webdesign eine präzise Kontrolle über Abstände, Größen und Layouts. Viele Designer bevorzugen diese Einheit, da sie konsistente Ergebnisse liefert. Doch genau diese Starrheit stellt bei der Barrierefreiheit ein Problem dar.

Pixel sind festgelegt und reagieren nicht auf Benutzeranpassungen, wie z. B. größere Schriftgrößen in den Browser-Einstellungen. Für Menschen mit Sehbehinderungen kann dies bedeuten, dass Texte oder Inhalte schwer lesbar sind. Die mangelnde Anpassungsfähigkeit macht es zudem schwierig, Designs auf unterschiedlichen Geräten und Bildschirmgrößen konsistent zugänglich zu machen.

Obwohl Pixel für spezifische Designanforderungen, wie Icons oder grafische Elemente, weiterhin nützlich sein können, bieten sie im Kontext von Barrierefreiheit klare Nachteile. Ihre starren Eigenschaften stehen den Bedürfnissen einer flexiblen, benutzerorientierten Gestaltung entgegen.

REM und EM als flexible Alternativen

Die Maßeinheiten REM und EM stellen hervorragende Alternativen zu Pixeln dar, da sie Flexibilität und Anpassungsfähigkeit ermöglichen. Beide basieren auf relativen Größen und sind somit besser für barrierefreies Design geeignet.

REM: Anpassung über das Root-Element

REM, kurz für "Root Em", bezieht sich auf die Schriftgröße des Root-Elements einer Website, häufig <html>. Änderungen an der Root-Schriftgröße wirken sich direkt auf alle Elemente aus, die REM verwenden. Dies ermöglicht eine zentrale Steuerung der Schriftgrößen und schafft Konsistenz über die gesamte Website hinweg.

Der größte Vorteil von REM ist die globale Skalierbarkeit. Nutzer, die in ihren Browser-Einstellungen größere Schriftgrößen festlegen, profitieren von einer dynamischen Anpassung des gesamten Designs.

EM: Flexibilität durch relative Größen

EM basiert auf der Schriftgröße des übergeordneten Elements. Dies bedeutet, dass die Größe eines Elements proportional zur Schriftgröße seines Eltern-Elements angepasst wird. Diese Eigenschaft macht EM ideal für spezifische lokale Anpassungen, da sie eine noch detailliertere Steuerung ermöglicht.

Beide Einheiten fördern die Zugänglichkeit, indem sie Nutzern die Möglichkeit geben, Inhalte an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen. Änderungen an Schriftgrößen oder Abständen werden von REM und EM flexibel übernommen, was die Benutzerfreundlichkeit deutlich erhöht.

Warum sich der Mehraufwand für Barrierefreiheit lohnt

Die Implementierung von REM oder EM erfordert möglicherweise eine gewisse Einarbeitung. Entwickler müssen die Funktionsweise und die Auswirkungen dieser Einheiten auf das gesamte Design verstehen. Doch die Vorteile überwiegen deutlich.

Eine barrierefreie Website öffnet die Türen für eine breitere Nutzerbasis. Menschen mit Sehbehinderungen, eingeschränkter Motorik oder anderen besonderen Anforderungen können die Website problemlos nutzen. Dieser zusätzliche Aufwand ist nicht nur eine ethische Verantwortung, sondern auch eine Investition in die Zufriedenheit der Nutzer und die Erschließung neuer Zielgruppen.

Zudem profitieren alle Nutzer von einer flexibleren, adaptiven Website. Anpassungsfähige Designs verbessern die User Experience insgesamt, da sie eine reibungslose Nutzung auf verschiedenen Geräten ermöglichen. In vielen Ländern sind barrierefreie Websites zudem gesetzlich vorgeschrieben, was den Mehraufwand zusätzlich rechtfertigt.

Best Practices für die Auswahl von CSS-Einheiten

Die Wahl der richtigen Maßeinheiten ist ein entscheidender Schritt bei der Entwicklung zugänglicher Websites. Pixel, REM und EM haben jeweils ihre eigenen Stärken und Schwächen, und die optimale Lösung liegt oft in einer ausgewogenen Kombination.

Pixel können für präzise Designelemente wie Icons oder Rahmen nützlich sein. Sie sollten jedoch nicht für Schriftgrößen oder andere skalierbare Elemente verwendet werden, da sie keine Anpassung an die Benutzerpräferenzen ermöglichen.

REM eignet sich hervorragend für globale Anpassungen. Änderungen an der Root-Schriftgröße können sich schnell und konsistent auf das gesamte Layout auswirken, wodurch eine gleichbleibende Benutzererfahrung gewährleistet wird.

EM ist besonders nützlich, wenn lokale Anpassungen erforderlich sind. Wenn ein bestimmtes Element innerhalb eines Containers eine abweichende Größe benötigt, ist EM die ideale Wahl, um diese Flexibilität zu gewährleisten.

Für ein wirklich barrierefreies Webdesign sollten Entwickler eine durchdachte Kombination dieser Einheiten verwenden. Dabei ist es wichtig, die Anforderungen der Zielgruppe und die spezifischen Designziele im Blick zu behalten.

Fazit: Flexibilität für ein barrierefreies Web

Barrierefreiheit ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit, um eine gerechte und inklusive digitale Welt zu schaffen. Die Wahl der richtigen CSS-Einheiten, insbesondere REM und EM, ermöglicht es, Designs dynamisch, anpassungsfähig und benutzerfreundlich zu gestalten.

Der zusätzliche Aufwand, den Entwickler bei der Einarbeitung in diese Einheiten investieren, zahlt sich in Form einer erweiterten Nutzerbasis und einer verbesserten User Experience aus. Ein modernes Webdesign muss nicht nur ästhetisch, sondern auch zugänglich sein – für jeden Nutzer, unabhängig von dessen individuellen Bedürfnissen.

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FAQs

Häufig gestellte Fragen

Warum sind REM und EM für barrierefreies Webdesign wichtig?
REM und EM sind von zentraler Bedeutung für barrierefreies Webdesign, da sie es ermöglichen, Inhalte an die individuellen Bedürfnisse der Nutzer anzupassen. Im Gegensatz zu Pixeln, die fixe Maße darstellen, reagieren REM und EM auf die Einstellungen des Browsers. Wenn ein Nutzer beispielsweise die Standard-Schriftgröße in seinem Browser erhöht, passen sich Elemente, die mit REM oder EM definiert sind, dynamisch an.

Dies verbessert die Zugänglichkeit erheblich, da Menschen mit Sehbehinderungen oder anderen Einschränkungen Texte und Inhalte besser wahrnehmen können. REM sorgt dabei für Konsistenz auf der gesamten Website, während EM die Flexibilität bietet, Größen innerhalb spezifischer Abschnitte oder Elemente zu variieren.

Wann sind Pixel dennoch sinnvoll?
Pixel sind trotz ihrer Einschränkungen nicht vollständig obsolet. Sie eignen sich besonders gut für Designelemente, die absolute Präzision erfordern. Dazu gehören etwa Icons, Rahmen, Grafiken oder Elemente, bei denen eine feste Größe unabdingbar ist, um das Design konsistent zu halten.

Ein Beispiel wäre ein Logo, das unabhängig von der Schriftgröße oder den Einstellungen des Nutzers stets in der gleichen Dimension angezeigt werden soll. Auch in UI-Designs, bei denen Pixelgenauigkeit entscheidend ist, können Pixel weiterhin sinnvoll eingesetzt werden. Allerdings sollten sie sparsam verwendet und nicht für skalierbare Inhalte wie Texte genutzt werden.

Welche Vorteile bieten REM und EM im Vergleich zu Pixeln?
REM und EM haben mehrere Vorteile gegenüber Pixeln, insbesondere in Bezug auf Barrierefreiheit und Flexibilität. Sie ermöglichen es, Designs dynamisch und reaktionsfähig zu gestalten, was bedeutet, dass sie sich den individuellen Präferenzen der Nutzer sowie unterschiedlichen Geräteanforderungen anpassen können.

Während Pixel starr sind, basieren REM und EM auf relativen Größen. REM orientiert sich an der Schriftgröße des Root-Elements, was eine einheitliche Skalierung über die gesamte Website hinweg sicherstellt. EM bietet hingegen eine lokale Anpassung an die Schriftgröße des Eltern-Elements, was mehr Flexibilität bei spezifischen Designanforderungen ermöglicht.

Beide Einheiten fördern nicht nur die Zugänglichkeit, sondern machen das Design auch zukunftssicher, da sie mit neuen Technologien und Geräten besser kompatibel sind.

Ist die Implementierung von REM und EM schwierig?
Die Implementierung von REM und EM erfordert eine anfängliche Einarbeitung, insbesondere für Entwickler, die bisher hauptsächlich mit Pixeln gearbeitet haben. Es gilt zu verstehen, wie sich die Werte der relativen Einheiten auf das Design auswirken und wie sie konsistent verwendet werden können.

Doch sobald diese Grundlagen verstanden sind, gestaltet sich die Anwendung recht einfach. REM und EM bieten zudem eine hohe Flexibilität, was es erleichtert, Anpassungen vorzunehmen. Langfristig gesehen spart ihre Nutzung sogar Zeit, da globale Änderungen (z. B. eine Anpassung der Root-Schriftgröße) schnell umgesetzt werden können, ohne dass jedes einzelne Element manuell überarbeitet werden muss.

Sollten REM und EM ausschließlich für barrierefreies Design eingesetzt werden?
REM und EM sind nicht nur auf Barrierefreiheit beschränkt. Sie eignen sich für nahezu alle Aspekte des modernen Webdesigns, da sie eine flexible und zukunftssichere Gestaltung ermöglichen. Neben der Verbesserung der Zugänglichkeit bieten sie auch Vorteile in Bezug auf responsive Designs und die Konsistenz über verschiedene Geräte hinweg.

Ein Beispiel ist die Optimierung von mobilen Layouts: Mit REM und EM lassen sich Designs effizient an unterschiedliche Bildschirmgrößen anpassen, ohne separate Stylesheets für jede Variante erstellen zu müssen. Während der Hauptnutzen zweifellos in der Barrierefreiheit liegt, sind REM und EM universelle Tools für jedes Designprojekt.

Welche Einheit ist am besten für modernes Webdesign geeignet?
Die optimale Wahl hängt von den Anforderungen des Projekts ab, doch in den meisten Fällen ist eine Kombination aus Pixeln, REM und EM ideal. Pixel sollten für präzise Designelemente wie Icons oder Layout-Gitter verwendet werden, bei denen feste Maße entscheidend sind.

REM bietet sich für globale Designs an, bei denen eine einheitliche Skalierung gewünscht ist. Zum Beispiel können alle Schriftgrößen und Abstände einer Seite mit einer einzigen Änderung an der Root-Schriftgröße angepasst werden.

EM ist besonders nützlich für spezifische Anpassungen in verschachtelten Elementen, da sie es ermöglicht, einzelne Container oder Abschnitte unabhängig vom Rest des Designs zu skalieren. Durch die Kombination dieser Einheiten können Entwickler die Vorteile jeder Methode nutzen und Designs schaffen, die sowohl präzise als auch flexibel sind.